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Der ultimative Guide fĂŒr deinen Camping Roadtrip in den USA!

Der ultimative Guide fĂŒr deinen Camping Roadtrip in den USA

Die USA mit dem Campervan zu erkunden, ist eine der freiheitsliebendsten und intensivsten Arten, das Land und seine beeindruckenden Landschaften hautnah zu erleben.

Ob mitten in der WĂŒste, am ruhigen Seeufer oder spontan auf einem Walmart-Parkplatz – hier findet wirklich jeder seinen Stil zu campen.


Dispersed Camping: Wahres Wildcampen

Eines der absoluten Highlights beim Reisen durch den Westen der USA ist das sogenannte Dispersed Camping (auch boondocking genannt). Das bedeutet: kostenloses Campen auf öffentlichem Land – etwas, das in Deutschland undenkbar wĂ€re. Die Weite und der freie Zugang zur Natur sind in den Staaten einfach eine andere Welt.

Stell dir vor, du fĂ€hrst vom Highway runter und 500m zu einem ruhigen Parkplatz. Um dich herum ist nur WĂŒste und du kannst perfekt die Sterne ansehen. WĂ€hrend du am nĂ€chsten morgen deinen frisch gekochten Kaffee genießt, galoppiert nicht weit weg von dir ein Wildpferd in den Horizont. Die Übernachtung war fĂŒr mich die perfekte Definition von freiem Stehen mit dem Campervan.

Aber: Große Freiheit bringt auch große Verantwortung mit sich. Hier das Wichtigste im Überblick:

📜 Wichtige Regeln fĂŒrs Dispersed Camping:

  • Nur auf FlĂ€chen des BLM (Bureau of Land Management) oder in National Forests erlaubt
  • Maximal 14 Tage innerhalb von 28 Tagen am selben Ort
  • Immer mindestens 60 Meter Abstand zu FlĂŒssen, Seen und BĂ€chen halten
  • Kein Campen innerhalb von 1,6 km zu offiziellen Campgrounds oder Trailheads
  • Leave No Trace: Nichts hinterlassen, alles wieder mitnehmen
  • Camp maximal 45 Meter von der nĂ€chsten Straße entfernt (sofern nicht anders ausgeschildert)
  • Unbedingt Feuer-Regeln beachten – bei VerstĂ¶ĂŸen drohen saftige Strafen und sind auch verdammt gefĂ€hrlich

Campsites finden: Diese Apps haben sich bewÀhrt

Wer unterwegs den richtigen Übernachtungsplatz finden will – gerade kostenfreie – sollte ein paar gute Apps parat haben. Diese drei waren meine Favoriten:

🔍 The Dyrt

  • Mein persönlicher Favorit
  • Listet alles – vom Wildcamping bis zum Walmart
  • 1 Woche gratis (mit Escape Campervans bekam ich sogar 4 Wochen)
  • Funktioniert zuverlĂ€ssig, auch wenn’s ab und zu hakt
  • Abo-Modell ist nicht ideal, lohnt sich aber bei lĂ€ngerer Reise

📍 Campendium

  • Gute Zweitoption
  • Weniger EintrĂ€ge als The Dyrt

❎ OnX (habe ich nicht selbst genutzt)

  • Beliebt bei Outdoor-Fans
  • Zeigt Landnutzung, Wanderwege, Boondocking-Zonen
  • Besonders praktisch, um zu checken, ob man legal steht

Campervan mieten: Welche Anbieter lohnen sich?

Wenn du in den USA landest und dir einen Camper mietest, findest du hier den Vergleich der wichtigsten Anbieter:

AnbieterGrundpreis pro TagZusatzkostenBemerkungen
Escape Campervans$75–120Versicherung: $12–27/Tag, 100 Meilen/Tag freiGĂŒnstigste Option, Ă€ltere aber zuverlĂ€ssige Fahrzeuge
Roadsurfer$130–180Versicherung inkl., unbegrenzte MeilenModerne Vans, europĂ€ische Ausstattung, hoher Komfort
Indie Campers$150–200Versicherung: $15–30/Tag, Meilen kosten extraPremium-Option mit den neuesten Modellen

💡 Hinweis: Preise variieren je nach Saison, Abholort und VerfĂŒgbarkeit. FĂŒr One-Way-Routen kommen meist $250–$500 dazu. FrĂŒh buchen lohnt sich!


Mein Setup: Escape Campervans “Maverick”

Escape Campervans Maverick

Ich habe mich fĂŒr das Modell “Maverick” von Escape Campervans entschieden – fĂŒr einen 47-tĂ€gigen Trip. Mit 10 % Rabatt, Vollversicherung und ein paar Extras lag ich bei etwa $4.300 – fĂŒr mich das beste Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis.

Klar, der Van war ein alter Hase (Baujahr 2011, ĂŒber 500.000 km auf dem Buckel), und auf Schotterwegen hat’s ordentlich gerappelt. Aber ich mochte ihn – mein Van war mit einem Drachen bemalt und hieß “Kung Fu” – auf jedem Parkplatz ein GesprĂ€chsthema 😅.

🧰 Ausstattung im Überblick:

  • KĂŒchenset (Töpfe, Besteck, Teller, etc.)
  • Gaskocher, Dometic-KĂŒhlbox, manuelles SpĂŒlbecken
  • KĂŒhlbox lief ĂŒber die Zweitbatterie – wĂ€hrend der Fahrt top, im Stand nach ca. 1-2 Tagen leer
  • Stromversorgung: Handy, Uhr und Powerbank wĂ€hrend der Fahrt geladen

đŸ›ąïž Verbrauch lag bei ca. 13 l/100 km – mit Benzinpreisen um $0,70–0,80 pro Liter (außer in Kalifornien) gut machbar.


Die 4 Camping-Stufen in den USA

Campen in den USA ist ziemlich vielschichtig – so wĂŒrde ich die typischen Varianten einteilen:

1. Dispersed Camping

  • Kostenlos, abgelegen, wild
  • Ideal im Westen der USA
  • Du musst komplett autark sein

2. ParkplÀtze

  • Super als Notlösung in StĂ€dten
  • Walmart, Home Depot, Cracker Barrel oder RastplĂ€tze
  • Immer den Filialleiter fragen – nicht einfach irgendeinen Mitarbeiter
  • Andere Vans oder Trucks = gutes Zeichen

3. Staatliche Campgrounds

  • Self Check-In Campgrounds: GĂŒnstig ($10–20), aber meist sehr einfach (Plumsklo, keine Dusche). Typierscherweise in National Forests
  • Reservierbare Campgrounds: In Nationalparks oft Monate im Voraus buchen! Überlicherweise auf recreation.gov
  • Preis: meist $15–50/Nacht (Schnitt: ~$30)
  • Duschen kosten oft extra (~$5)

💡 Tipp: Mit dem Camping-Pass von America the Beautiful hast du nicht nur eine Eintritts-Flatrate fĂŒr National Parks, sondern bekommst auch auf einigen StellplĂ€tzen einen Rabatt und darfst kostenlos in Day Use Areas.

4. Private Campgrounds

  • Ab $30 bis ĂŒber $70/Nacht (v. a. RV-Parks)
  • Meist mit allem drum und dran: Dusche, WLAN, StromanschlĂŒsse
  • Ich habe nur einen genutzt – NĂ€he Rocky Mountain NP – da war sonst alles voll

Geheimtipp: Recreational Centers 🚿

Vanlife kann schweißtreibend sein – vor allem nach einer Wanderung oder langen Fahrt. Viele StĂ€dte in den USA haben öffentliche Freizeitzentren, wo du:

  • Richtig duschen kannst 🚿
  • Schwimmen gehen kannst 🏊
  • Ins Fitnessstudio kannst đŸ‹ïž

💰 Preis: Meist $5–10 fĂŒr ein Tagesticket

📍 Meine Favoriten: St. George, Draper und Denver

Groß, sauber und echt gĂŒnstig – absolute Empfehlung!


Fazit

Ein Campervan-Roadtrip durch die USA ist ein unvergessliches Erlebnis. Du wachst mit Aussicht auf, kochst in der Natur und entdeckst das Land auf deine eigene Art – und das alles ziemlich budgetfreundlich.

Mein persönliches Fazit:

  • Wenn du lĂ€nger als zwei Monate unterwegs bist, lohnt sich vielleicht der Kauf und spĂ€tere Verkauf eines Vans
  • FĂŒr mehr Komfort (vor allem zu zweit) ist Roadsurfer eine Überlegung wert – schau auch nach deren “Rally”-Relocation-Angeboten
  • Keine Angst vor alten Vans – mein „Kung Fu“ war laut, aber zuverlĂ€ssig
  • Bzgl. Sicherheit: Ich hab mich stets sicher gefĂŒhlt, habe aber auch StellplĂ€tze vermieden die bereits auf The Dyrt als Shady bewertet wurden. Bring gesunden Menschenverstand mit fĂŒr die Auswahl deiner SchlafplĂ€tze und du wirst einen großartigen Roadtrip erleben!

Happy Camping – und möge dein KĂŒhlschrank immer kĂŒhl bleiben! đŸ•ïžđŸš